Erfahrungsberichte

 

 

19.12.2010 16:44

Mein Sohn lag in den letzten Wochen der Schwangerschaft bereits zu tief im Mutterleib, so dass er auf den Ischias von innen her drückte. Folge das Laufen war so gut wie nicht mehr mgl. Aus diesem Grund wurde die Entbindung eingeleit, diese verlief ungewöhnlich schnell- von null auf hundert in nur 20 Minuten.

Mein Sohn schrie von Geburt an bei Tag und Nacht. Das Säuglinge schreien ist ja allgemein bekannt. Meinem Kind und mir waren aber keine Ruhepausen vergönnt. Er schrie auch nachts wie am Spieß. Die längste Schlafdauer betrug 20 min. Das konnte doch nicht normal sein. Wie zumeist tippte die Kinderärztin auf die Dreimonatskolik. Der Junge trank schlecht, also wurde er auf Drängen der  Ärztin abgestillt und bekam Fertigmilch. Besser ging es ihm dadurch nicht, nein jetzt bekam er sogar wirklich Krämpfe, denn wie sich später herausstellte hat er einen Gendefekt, so dass er die Milch nicht verarbeiten kann - keine Lactoseintolleranz.Nach dem die drei Monate um waren besserte sich der Zustand des Kindes jedoch nicht. Ich bemerkte, dass mein Kind eine Lieblingsseite hatte. Er wollte núr nach einer Seite sich bewegen, Kopf drehen, versuch sich vorwärts zu strampeln. Ich beturnte ihn, animierte ihn auch zur anderen Seite zu schauen, bewegte seine Beine um ihn zu unterstützen, dass er sich zu beiden Seiten drehen könne. Stark auffällig war, dass er sich immer nach hinten überstreckte, ob im liegen oder auf dem Arm. Bald stellte ich fest, wenn er leicht erhöht läge, ging es ihm besser. Die Kinderärztin war ratlos. Der Orthopäde stellte fest, dass das linke Hüftgelenk noch nicht voll ausgereift sei, dass sei aber nicht weiter beunruhigend. Die Zeit ging ins Land. Immer wieder rannte ich zur Ärztin, immer wieder waren wir im Krankenhaus, denn der Junge hatte Fieber, immer wieder ohne einen erkennbaren Grund. Aus den Krankenhäusern wurden wir immer schnell entlassen, denn wörtlich:  "Das Kind schreit ja die ganze Station nachts wach". Schön, alle erkannten es ist nicht normal, aber keiner half. Inzwischen war mein Kind fast ein Jahr alt, ich ging wieder voll arbeiten, die Nächte hatten sich etwas erhöht auf 2 Stunden. Der Junge hatte jetzt eine Schaukel, kein Babywipper, dies ermöglichte ihm eine Schräglage, so dass er darin einschlafen konnte, nahm man ihn allerdings heraus, war es mit der Ruhe aus. Da ich nachts nicht schlafen konnte wällzte ich all meine Medizinbücher, surfte im Internet herum, es mußte doch etwas geben, was all die Problematik erklärte. Jede mgl. Diagnose, die als Möglichkeit in Erwägung ich zog, stellte ich der Ärztin vor. Doch alle wurden durch weitere Untersuchungen negiert.

An Laufen war bei dem kleinen Schreihals nicht zu denken. Er zog sich zwar immer hoch, fiel aber immer wieder. Laufbeginn ist schwer, da ich aber schon einen Großen hatte, wußte ich auch hier stimmt etwas nicht. Krabbeln kam auch nicht in Frage, er robbte sich einseitig vorwärts. Die Füße verdrehten sich zur Sichelstellung.

Als mein Sohn bereit 1,5 Jahre alt war, wurden neurologische Erkrankungen vermutet. Wie so oft saß ich wieder am PC und fand auf einmal all meine Sorgen auf der Seite von Pia wiederspiegelt   https://www.kiss-kid.de  Am nächsten Tag sollte mein Kliener wiedermal ins KH. Ich ging im Vorfeld zur Ärztin und erzählte ihr von Kiss-Syndom, ob sie es kenne? Die Antwort: "Am Anfang habe ich das auch gedacht, aber sie haben doch nicht geraucht in der Schwagerschaft." Da stand ich ganz sprachlos, was hatte denn nun Kiss mit rauchen zu tun?

Mein Junge wurde wenig später in der Kinderklinik Lindenhof aufgenommen. Die Diagnose Kiss ging wegen seiner stimmigkeit nicht aus meinem Kopf, also teilte ich es der Stationsärztin mit. Der Junge wurde endlich trotz seines Schreiens auf Herz und Nieren überprüft. Entlassungsdiagnose lautete Kopfgelenk induzierte Symmetriestörung. Im Alter von fast 2 Jahren wusste ich endlich was mein Kind hat und das in einem Bundesland, dass da Berlin heißt.

Die Frage war, wie geht es jetzt weiter. Zur eigenen Verzweiflung sagte mir die Stationsärztin, dass sie zwar eine Physiotherapeutin kenne, die auf Kiss spezialisiert sei, aber keinen Arzt, der die Atlastherapie duchführe, das sei ja nun erstmal das Wichtigste.

Ich besorgte mir einen Termin bei Dr. Koch in Hamburg. Es war wie ein Wunder, nach der esten Therapie schlief mein kleiner Engel die erste Nacht seines Lebens durch.

Im Laufe der Jahre habe ich mehrere Ärzte und Therapeuten mit diesem Thema konfrontriert. Ich halte es für notwendig, dass Berlin besser über diese Thema Kiss- Syndrom informiert wird.